21.04. La Habana


Der Biorhythmus scheint wieder in Ordnung und wir frühstücken bei Mario und Isabella. Beide sind sehr freundlich und wir unterhalten uns mit Händen und Füssen. Einige Worte lassen sich aus dem Lateinischen und Englischen herleiten und so erfahren wir, dass Mario Junior 24 Jahre alt ist und gemeinsam mit seinem Bruder Pablo (20) gerade den Führerschein macht (dos hermanos = 2 Brüder). Mario und Isabella sprechen kein Englisch, da dies zu ihrer Studienzeit nicht gelehrt wurde und sogar tabu war. Heute lernen die Kinder auch englisch.

In Vinales gibt es 4 Hotels und ca. 1.600 private Unterkünfte. Es kommen mittlerweile viele Touristen und es ist nach der Meinung von Mario Senior alles super sicher. Keine Drogen und keine Kriminalität.

Zum Abschied drückt er uns noch seine Visitenkarte in die Hand und bittet uns, sein Casa an Freunde zu empfehlen oder wieder bei Ihnen vorbeizukommen, wenn wir mal wieder in Vinales sind.

Wir verabschieden uns und es geht auf die vorletzte Etappe nach Havanna (La Habana). Am Bus ist die Stimmung gemischt, da es den Kranken von gestern bedingt besser geht und es 2 andere erwischt hat. Mittlerweile waren fast alle dran. Blöd.

Auf der 3,5 stündigen Fahrt in die Hauptstadt habe ich Gelegenheit im Bus diese Zeilen zu schreiben und ein wenig Fotos zu sortieren und meine Speicherkarte zu ordnen.

Ich habe mittlerweile alle Fotos auf dem Notebook und auf einer externen Festplatte gesichert, so dass ich die Speicherkarte formatieren kann. Platz schaffen für hoffentlich viele Fotos in Havanna.

Vielleicht mal ein paar Infos und subjektive Sichtweisen:
Die Straßen, auf denen wir uns in den letzten Tagen bewegt haben sind Autobahnen und trotz Schlaglöchern kommt man besser vorwärts als auf den Schotterpisten im Süden.

Menschenansammlungen in Randgebieten und außerhalb von Städten deuten auf eine Bushaltestelle hin. Diese sind oftmals nicht als solche erkennen.

Menschenansammlungen an Plätzen und gebückte Menschen, die auf ihre Smartphones starren zeigen deutlich an, dass es hier einen Internethotspot gibt.

Internetkarten für 1 Stunde kosten 2 CUC, 5 Stunden kosten 7,5 CUC. Karten sind teils schwer zu bekommen. Und die Erkenntnis: wenn dir eine Karte auf der Straße angeboten wird, dann kaufe sie. Deine Karte hält nicht ewig, zumal wenn Du vergeblich versuchst mit dem Notebook für die anderen Mitreisenden einen Hotspot zu etablieren. Und wenn Du dann eine Karte benötigst, dann ist niemand da, der dir eine verkauft. Das ist irgendwie wie beim Klopapier: kaufe spätestens dann neues, wenn du die letzte Rolle entnommen hast :-)

Guavasaft schmeckt gut. Lass die Finger von Tamarindensaft, denn selbst Yami sagt, das kann Probleme mit dem Magen verursachen.

Guavas gibt es mit hellem gelbem und mit dunklem roten Fruchtfleisch. Von außen nicht zu unterscheiden.

Vitamin-R = Rum, oftmals bekommt man eine Flasche Rum und gießt sich in seinen Cocktail den Rum nach Bedarf selber dazu.

Pinha Colada, sprich Pinja und nicht Pina.

Jacke an --> draußen schwül heißt, im Bus kalt

Koste ist der Rainman; Überall wo wir hinkommen regnet es zumindest am Nachmittag einmal kurz. Sehr zur Freude der Kubaner, die zum Teil seit 5 Monaten keinen Regen mehr hatten, je nach Region.

Autobahnen: Nicht nur Schlaglöcher, sondern auch Pferdefuhrwerke und Fußgänger sind hier unterwegs. Wenden auf die Gegenfahrbahn ist möglich. Zumindest hat Beni unser Fahrer kein Problem damit.

Der Kaffee ist gut: schwarz und stark, manchmal etwas malzig.

Verkehr: Zumindest mal bis Havanna echt wenig. Die Autobahnen fast leer. Ich denke, so muss es in Deutschland in den 50er gewesen sein. Es sind viele Elektro-Roller unterwegs, sehr toll.

Polizei: Bisher fast unsichtbar. Mal 2 Streifenwagen (Moskvitch :-) ) und 2 Polizeimotorräder gesehen. Sonst nichts.

Krankenschwestern: Einige gesehen. In Vinales war unser Casa Particular quasi direkt neben einer Poly-Klinik. Klassisch ganz in Weiß mit Haube und alle mit weißen Netzstrumpfhosen ;-)

Autos: ein Paradies für Liebhaber von Oldtimern :-) Da zähle ich mich nicht dazu, aber trotzdem finde ich das sehr schön und interessant.

In Havanna angekommen fahren wir mit dem Bus ein bisschen durch die Stadt.

Besuch des 3. größten Friedhofes der Welt (zumindest habe ich das so verstanden). Nach Genua und Barcelona soll es der größte der Welt sein.

Für mich nicht ganz vorstellbar, da wir bereits in Arlington (Washington) und Brooklyn Friedhöfe gigantischen Ausmaßes gesehen haben.

Wir fahren ins Hotel Nacional, einem Quasi Denkmal von Havanna. Ein imposanter Bau von 1930. Eine Nacht startet bei ca. 450 € im Doppelzimmer, aber ich denke, man bezahlt vor allem den Namen.

Auf der Terrasse nehmen wir einen Mojito ein und blicken auf die Bucht von Havanna.

Später geht es dann weiter zu unserem Hotel Inglaterra. Ein sehr schönes Hotel in zentraler Lage, quasi direkt neben dem Capitol.

Der Rest des Nachmittags ist frei und wir treffen uns mit Britta und Koste für eine erste Erkundung.

Wir trinken einen Kaffee an der Plaza Des Armas und laufen zum Sonnenuntergang am Malecon entlang, der berühmten Promenade.

Ein wahnsinniger Blick und tolles Licht. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir die Festung el Morro.

Ich glaube schon, dass Havanna ein Stück der Höhepunkt der Reise ist.

Am Ende sitzen wir noch auf der Dachterrasse unseres Hotels und nehmen einen Absacker.

Ich freue mich auf Havanna. Cuba real.

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