Sammelpost wegen "kein Internet" :-(


06.04.2017 Besichtigung von Holguin und Nationalpark La Mensura

Wir lernen die Mitreisenden und unsere Reiseführerin kennen. Sie heißt Yamilet Rodriguez Sainz de la Torre, aber wir sollen sie Yami rufen. Sie meint, es wäre sonst zu kompliziert. Außerdem sieht sie uns für die nächsten 3 Wochen als Familie und bittet alle, sich zu duzen. Guter Plan, Yami :-) Die Leute sind alle recht entspannt und ich denke das passt gut für 3 Wochen.

Einen besonderen Draht haben wir zu Britta und Koste, 2 IT-Berater aus Bielefeld. Schau an, so ein Zufall. Gerade Koste arbeitet in einem Bereich, der in Simones Arbeit reicht und es gibt einiges zu besprechen ;-) Aber auch Britta als SAP-Beraterin kann da mitreden. Und von SAP haben wir auch schon mal was gehört ;-)

Zunächst besichtigen wir die Stadt Holguin in Osten Kubas. Ja, nichts Besonderes, warm up eben. Und wir haben ja nicht wirklich viel gesehen. Nichts für ungut, Yami.

Die Straßen sind schlecht, aber da wussten wir noch nicht, dass das erst der Anfang sein sollte.

Anschließend machten wir uns mit unserem Bus auf den Weg nach La Mensura, einem Nationalpark. Keine Straßen mehr. Nur noch Schotterpisten. Schlimmer als in Namibia. Und das über mehrere Stunden. Das ist schon nervig. Ich für meinen Teil war gut durchgerüttelt.

Das Hotel liegt weit ab in den Bergen und ist eine riesige Anlage. Die Zimmer sind große Holzhäuser, d.h. jeder hat sein eigenes Häuschen.

Es gibt einen Pool, ein Basketball-Feld, einen Tennisplatz und einen riesigen Park. Auf dem Gelände befinden sich mehrere Pfaue, Hühner und Pferde. Wir sind mit unserer Gruppe ein wenig verloren, aber dafür ist es natürlich ruhig.

An der Bar gibt es Bier, Pinha Colada, Mojito und Cuba Libre. In der Reihenfolge :-)

Aber kein Internet. Cuba real.

Das Essen ist übersichtlich, aber gut. Es gibt Hühnchen, Reis, schwarze Bohnen, Tomaten, Kohl und Ananas.

Der Urlaub beginnt. Cuba real. Ach so: Die Reise des Anbieters Aventura heißt "Cuba real XL". Und wie real das alles ist, also wie echt, werden wir später noch erleben ;-) Ich freue mich auf jeden Fall auf viel Spaß, nette und witzige Gespräche, viel Natur und nette Kubaner.


07.04. La Mensura

Die Nacht war kühl, sehr kühl. Man merkt, dass man in den Bergen ist. Auf der einen Seite sehr angenehm nach der Schwüle des Tages, aber auf der anderen Seite blöd, wenn man nachts friert.

Ein dünnes Laken ist dann etwas wenig.

Beim Frühstück im Gespräch mit den anderen merke ich mal wieder, wie ich konditioniert bin: Die Deko "Fantasie-Tiere" auf dem Bett waren keine Handtücher, wie ich es aus anderen Hotels sonst kenne, sondern die vermissten Wolldecken :-) Naja, es gibt ja noch eine zweite Nacht …

Morgens besuchen wir den Wasserfall "Salto El Guyabo". Die Hitze ist groß. Wir bekommen die einheimischen Pflanzen erklärt und ich denke "ich bin kein Botaniker. Hauptsache alles gewaschen und mundgerecht geschnitten."

Auf dem Rückweg Besuch auf einem typischen Bauernhof. Eine kleine Hütte für die ganze Familie und eine kleine Parzelle Land, auf dem allerlei Gemüse und Obst angebaut wird (Melonen, Tomaten, Zuckerrohr, eine birnenähnliche Frucht, deren Namen ich mir nicht merken konnte, Bananen und einiges mehr): Alles irgendwie in homöopathischen Mengen. Es reicht wohl gerade zum Leben.

Und die Weißbrote, die aus dem Bus aussteigen, mit Fotoapparaten durch die Wohnung marschieren, alles wie im Zoo begutachten, bringen ein kleines Zubrot. Das ist auch Cuba real.

Wir sitzen alle in der Hütte und bekommen leckeren Kaffee serviert. So ganz fühle ich mich nicht wohl, aber andere haben da weniger Probleme. Ist halt jeder anders.

Zurück im Hotel bekommen wir eine Führung durch den umliegenden Park. Wir sehen einen Kolibri, was schon irgendwie ein Highlight ist :-) Ein paar Mücken versuchen uns auszusaugen.

Ein kurzer warmer Regen und ein paar Mückenstiche später genießen wir den Rest des Tages am Pool bzw. an der Bar, bis wir uns frisch machen und uns später zum Abendessen treffen.

Der Abend klingt dann wieder an der Bar aus. Nette Gespräche mit Koste und dann irgendwann zurück in unsere Hütte im Wald.

Die Nacht war klasse, super geschlafen. Wie ein Stein. Die Kühle der Berge und des Waldes und die Wolldecke, das passt :-)

Das ist Cuba real.


08.04. Cayo Saetia und Baracoa

Am Morgen werden wir durch das Geschrei der Pfaue und das Krähen mehrerer Hähne geweckt. Vor unserer Hütte sitzen zwei Hasen und fressen Gras. Auf der Nachbarhütte direkt vor meinem Fenster sitzt ein Pfau auf dem Dachfirst. Um die Ecke steht ein Pferd.

Heute geht es weiter im Osten der Insel Richtung Baracoa. Die Straßen sind katastrophal. Geschätzt fahren wir mit 20 km/h. Schotterpisten mit großen Schlaglöchern. Draußen ist es heiß. Drinnen brummt die Klimaanlage. Bloß nicht krank werden denke ich mir.

Die Zeitpläne erweisen sich als bedingt realistisch. Die Strecken sind schon groß und ich frage mich, wie wir es in den Nordwesten bzw. bis nach Havanna schaffen sollen. Es sind ja nur 3 Wochen …

Und ringsherum sieht man noch die deutlichen Spuren, die der letzte Hurrikan hinterlassen hat. Überall Verwüstung, umgeknickte Palmen und ein bisschen Chaos. Die Armut der Menschen in ihren Hütten wird sehr deutlich.

Im Nationalpark ein kurzer Aufenthalt mit einer kleinen Safari. Auf einem umgebauten Armee-Transporter fahren wir ca. 45 Minuten durch die Fauna und Flora. Hier gibt es ein paar Antilopen, Schweine und Wildpferde. Zebras bekommen wir nicht zu sehen. Dafür bin ich aber von dem Transporter fasziniert. Das Teil ächzt und stöhnt, aber geht gut durchs Gelände. Robuste Technik bei der der Fahrer kräftig ins Lenkrad greifen muss. Ich denke das ist russische Technik.

Danach haben wir ein bisschen Zeit für uns am Strand. Tolle Brandung, aber mir ist das mit der Sonne noch zu gefährlich. Außerdem habe ich mal wieder mein Borat-Kostüm vergessen ;-)

Am Nachmittag Fahrt nach Baracoa in unser nächste Hotel. Der Bus kann die steile Einfahrt hoch zum Hotel Castillo, eine ehemalige Festung, nicht hochfahren. Wir sind aber so spät, dass niemand mehr vom Hotel unsere Koffer den Berg hinauf fahren kann. Aber Yami sagt "Wenn es in Kuba ein Problem gibt, dann löst man es einfach. Kein Problem."

Auch wir lösen unser Gepäck-Problem. Jeder schleppt seinen Koffer selber die steile Auffahrt hinauf. Ein lustiger Anblick, wie alle schnaufen und stöhnen, während sie ihre Koffer hochziehen. Da zahlt es sich mal wieder aus, dass das Gepäcklimit bei Condor 20,-- kg ist und nicht mehr ;-)

Ach ja: Meine Tasche hat keine Rollen. Macht nix, dafür ziehe ich den Koffer von Simone noch zusätzlich, nachdem ich sehe, dass sie schon so ihre Mühe hat. Ich kann ja auch mal nett sein, trotz Rücken. Andy das Muli :-) Iiiiiiiiaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhh

Aber das ist Cuba real.

Und runter setze ich mich auf den Koffer und lasse mich einfach rollen.….


09.04. Baracoa und Rio Toa

Vierter Tag ohne Internet. Aber ich bin ja nicht süchtig. Ich halte das aus. Locker………. Aber (hechel, hechel) das Hotel hat einen Hotspot und ich komme bis zum Captive Portal. Aber wo bekomme ich die Zugangsdaten her? Der Rezeptionist klärt uns auf. Einfach eine Karte mit Zugangsdaten kaufen, Passwort freirubbeln, anmelden, fertig. Na dann gib mal in paar Karten rüber. Nee, er hat keine mehr. Aber in der Stadt unten. OK. Ja, aber heute ist Sonntag. Arghhhhh.

In Baracoa, das arg vom letzten Hurrikan gebeutelt ist, unternehmen wir eine kleine Bootsfahrt. In meinem Kopf stehe ich auf dem Oberdeck, genieße einen Cuba Libre und schaue lässig aus dem Schatten auf die mich umgebende Natur.

Kurz danach sitze ich in der prallen Sonne mit Schwimmweste in einem wackeligen Ruderboot, knapp über der Wasserlinie. Ich hatte schon immer eine blühende Fantasie.

Am Anleger ist ein Restaurant und ein paar schattige Plätze. Dort haben wir dann einen kühlen Drink mit Rum genommen. Sehr lecker und sehr entspannt bei einer kleinen Brise im Schatten. Ich wollte nicht mehr weg. Es war so schön.

Doch dann gab es Mittagessen :-)

Anschließend ein kurzer Spaziergang durch Baracoa direkt am Fuße unseres Hotels.

Und da gab es sie dann, die von allen heiß ersehnten Internet-Zugänge. Ein Laden hat geöffnet. Und eine kleine Warteschlange steht vor dem Schalter. Who's the last one? Alles klar.

Unter fachkundiger Anleitung von Yami haben sich alle mit Zugangskarten versorgt. 5 Stunden Internet für ca. 7 €.

Große Diskussion unter den Mitreisenden, was man denn benötigt, wie es funktioniert und alles Mögliche, um Kostenfallen zu vermeiden. Aber dafür haben Sie ja mich ;-)

Und dann lerne ich meine Lektion bei Britta: Merke, Mobile Daten müssen auf dem iPhone immer eingeschaltet sein. WLAN alleine reicht nicht. Ich habe diese Wissenslücke bei mir geschlossen, aber noch nicht vollumfänglich verstanden. Ich dachte immer, dass mobile Daten etwas mit der SIM-Karte zu tun haben, also Daten über Mobilfunk. Aber es gibt ja auch iPads ohne SIM-Karte, nur mit WLAN. Muss dann dort auch mobile Daten eingeschaltet werden? Warum ist ein WLAN "mobile Daten"?

Muss ich mal zu Hause nachlesen, wenn ich ausreichend Internetzugang habe.

Aber Dank Britta hat es sich wieder bestätigt: Ich lerne jeden Tag dazu :-)

In Baracoa, die Stadt in der es jeden Tag mindestens einmal regnet erfahren wir auch, warum das so ist. Es gab einmal einen Mann in Baracoa, der sehr arm war und die Bewohner um Trinkwasser gebeten hat. Aber niemand hat ihm Wasser gegeben. Da hat er, und jetzt wird die Legende bei mir ungenau, entweder die Götter um Wasser gebeten oder aber die Stadt verflucht. Auf jeden Fall ist das der Grund, warum es hier immer mindestens einmal pro Tag regnet. Und nicht nur, dass es eine Legende ist, auf dem zentralen Platz steht sogar eine Bronze-Skulptur zu seinen Ehren.

Zurück im Hotel erstmal einen Kaffee am Pool und versuchen, sich mit dem Internet zu verbinden. Das war nicht so einfach, hat dann aber letztendlich doch geklappt. Ist alt nicht Deutschland, ist Cuba real.

Und ich konnte dann doch noch glänzen mit meinem Geheimtipp. Koste konnte sich trotz aller möglichen Versuche nicht verbinden. Ich sage "schalte das iPhone mal aus und wieder an". Hat geklappt :-) --> klappt meistens. Oder in IT-Sprache: "Sollte gehen", Müsste gehen", "bei mir geht's jetzt"

Abends waren wir dann alle zusammen in einem Paladar (privates Restaurant) und haben lecker gegessen, viel erzählt und viel gelacht.

Im Anschluss dann noch in ein Casa de la Trova. Diese gibt es in Kuba überall und es handelt sich um so eine Art Musik- und Tanz-Clubs. Das war sehr spaßig. So Live-Musik ist dann halt doch wieder etwas anderes, als im Bus den ganzen Tag kubanische Musik von CD zu hören.

Dazu einen leckeren Mojito. Nur tanzen konnte ich leider nicht. Rücken. Dabei hätte ich gerne meinen Hüftschwung gezeigt. Oder nicht? ;-)

Aber irgendwann war es dann auch gut und wir sind dann noch auf einen Absacker an die Poolbar. Super entspannt und witzig. Ich muss in Zukunft mal wieder öfter lachen.


10.04. Über Guantanamo nach Santiago de Cuba

Heute fahren wir über die Provinz Guantanamo bis nach Santiago de Cuba.

Aber bevor es losgeht, gibt es technische Probleme: Der Bus springt nicht an. Aber Kubaner sind Künstler der Improvisation. Schnell steht eine Starterbatterie zur Verfügung. Doch die Versuche scheitern zunächst kläglich. Ob es daran liegt, dass die externe Batterie nur 12 Volt bei 75 Ah hat? Ich dachte immer LKW (und dazu zähle ich den Bus auch) benötigen eine 24V Batterie. Na gut, ich habe ja nicht Elektrotechnik studiert ;-)

Beni ist nass geschwitzt vor Anstrengung und Yami wird ein wenig nervös.

Ich muss schon ein wenig Schmunzeln, wie man das Starterkabel hier benutzt. Alle beiden Enden haben nur blankes Kabel, keine Klemmen. Und da soll so viel Strom fließen? Durch blankes dranhalten? Ich habe da so meine Zweifel. Und zumindest werde ich insofern bestätigt, dass es nicht funktioniert. Der Starter ächzt, aber schafft es nicht, den Diesel in Schwung zu bringen.

Die Männer packen die Batterie ein und verschwinden. Das war's denke ich. Aber nach wenigen Minuten kommen sie zurück mit einer neuen Batterie. Diese wird eingebaut und Zack funktioniert es. Allerdings ist die Batterie nur ausgeliehen und Beni muss diese demnächst wieder zurückbringen. Man hilft sich.

Beni ist aber richtig klitsch nass geschwitzt und wir bitten darum, dass er sich erst einmal ausruht, bis es losgeht. Aber Beni ist hart im Nehmen. Frisches Hemd und los geht's. Cuba real, wenn es ein Problem gibt, dann wird es gelöst.

Unterwegs kann man von einem Aussichtspunkt die Militär-Basis der Amerikaner sehen. Naja, erahnen ist vielleicht das bessere Wort. 15 km sind schon weit für einen guten Ausblick.

Natürlich sind die Kubaner nicht glücklich darüber, dass es diese Basis gibt. Das ist ja schon eine Besetzung eines Teiles ihres Landes. Aber was sollen sie tun? Ein bisschen protestieren, aber mehr wohl auch nicht.

Kurzer Stopp an der alten Festung El Morro, in der Bucht vor Santiago. Hier gibt es ein paar Informationen zu Piraten und Korsaren, wobei leider alles nur in Spanisch zu lesen ist, wie übrigens in allen Museen und Sehenswürdigkeiten, die wir bisher gesehen haben. Vielleicht sollte ich doch mal einen Sprachkurs machen.

Am späten Nachmittag wurden wir dann auf die verschiedenen Casas Particulares aufgeteilt. Dabei handelt es sich um private Unterkünfte. Der Empfang der Gastgeber war überaus herzlich und es gab ein paar leckere Häppchen und einen Begrüßungscocktail. Auf die Frage, wer alles  Vitamin "R" in seinen Drink haben möchte gab es eine einstimmige Antwort :-) Vitamin "R" ist Rum ;-)

Wir wurden von Yami zusammen mit Britta und Koste eingeteilt. Das hat super gepasst. Da hat Yami gut aufgepasst. Muchas Gracias.

Die Unterkunft bei Felipe war wirklich gut. Allerdings so richtig mit Familienanschluss war das nicht, weil Felipe selber dort nicht wohnt. Aber wir hatten alles was wir brauchten und Felipe ist sehr freundlich.

Die Eindrücke sind schwer zu beschreiben. Vielleicht trifft es unvergesslich ein wenig. Wir hatten neben unserem Zimmer einen kleinen Balkon mit Blick auf die Straße. Das war sehr interessant. Bei Smalltalk die Szenerie auf der Straße zu beobachten.

Am Abend ging es dann wieder in ein Paladar zum Essen. Insgesamt 4 deutsche Touristengruppen, das Essen war eher so lala. Naja am Ende war keiner so richtig begeistert. Kommt vor. Cuba real eben.

Diesmal mangels Gelegenheit kein Absacker. Nur ein kurzer Plausch auf dem Balkon und dann ab ins Bett. So ein Tag ist schon irgendwie lang ;-)


11.04. Santiago de Cuba bei größter Hitze und Wolkenbruch

Nachts wieder gut geschlafen. Nur über die mit einer einfachen Lüsterklemme angeschlossenen Stromkabel am Duschkopf habe ich mir ein wenig Gedanken gemacht. Da war doch was mit Strom und Wasser. Weiß nicht so genau, aber ich glaube das passt nicht ;-) Aber gut: Cuba real und es sind ja nur 110 Volt.

Am Ende bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich wohl um einen Durchlauferhitzer im Duschkopf handeln muss.

Das Frühstück mit Rührei, Kaffee und viel Obst war in Ordnung. Allerdings bin ich kein großer Fan von Guave. Aber ich bin ja nicht zu Hause.

Die Stadtbesichtigung war schwer zu ertragen bei 35°C im Schatten. Das hat mich schon irgendwie geschlaucht.

Zuerst haben wir den Friedhof "Santa Ifigenia" besucht, welcher 1937 zum Nationaldenkmal erklärt wurde. Eine riesige parkähnliche Anlage, bei der fast alle Grabstätten in weißem Marmor angelegt sind. Hier liegen unter anderem Fidel Castro, José Marti (kubanischer Nationalheld aus den Unabhängigkeits-Kriegen) und Compay Segundo (Musiker des Buena Vista Social Club) begraben.

Alle 30 Minuten gibt es eine Wachablösung zu sehen. Und das in der brütenden Hitze.

Anschließend zur Moncada Kaserne, die heute ein Museum ist. Hier ist der este Revolutionsversuch blutig gescheitert. An der Außenwand sind noch die Einschusslöcher der Angreifer zu sehen. Blöd war nur, dass ich starke Schmerzen hatte und es ziemlich laut war, so dass ich mich öfters setzen musste und nicht alles mitbekommen habe, was Yami erzählt hat. Selbststudium wegen mangelnder Spanisch Kenntnisse war nicht möglich. Daher nur sehr rudimentär verstanden, was damals genau passiert ist. Nur so viel: die Revolution ist aus einer Studentenbewegung entstanden, an deren Spitze der Jurastudent Fidel Castro stand. Die ersten 2 Versuche Anfang der 1950er sind gescheitert, bis es 1959 dann geklappt hat. Zuvor war allerdings der gehasste Diktator Batista ins Ausland geflohen. Ich meine in die Dominikanische Republik. Ich denke, ich werde das zu Hause alles mal im Detail nachlesen. Sehr spannend.

Danach ging es in den Parque Céspedez, wo Fidel Castro 1959 vom Balkon des Rathauses den Sieg der Revolution ausgerufen hat, bevor er ohne Gegenwehr nach Havanna eingezogen ist. Die reguläre Armee hatte aufgrund der Flucht von Batista keinen Widerstand mehr geleistet.

Im Anschluss daran noch das Haus von Diego Valezquez direkt neben dem Rathaus besichtigt. Dies ist das älteste Haus Kubas und eines der ältesten Häuser Südamerikas. Ehrlicherweise hat mich das nicht sonderlich interessiert. Halt ein altes Haus mit allerlei Dingen aus aller Welt: Alte Schränke aus Holland, Stühle aus Frankreich, Porzellan aus Meißen, gähn. Vielleicht erwähnenswert, dass der Boden federnd gelagert ist, um möglichen Erdbeben zu trotzen.

Am Nachmittag dann zurück in unser Casa Particular. Aber zuvor noch auf ein kühles Bierchen dort wo die beiden Schweizer Beatrice und Elisabeth untergebracht sind. Danach erst mal geduscht und dann kurz aufs Bett gelegt. Klimaanlage kühlt uns ein wenig runter. Entspannt.

Und dann ging es los: Regen, aber vom feinsten. Wie aus dem nichts. Da kam aber auch alles runter. "Raining Cats and dogs" ist eine absolute Untertreibung. Ich hatte kurz die Befürchtung, dass die Stadt absäuft.

An einigen Strommasten in unserer Straße haben die Funken nur so gesprüht. Und kurz danach war der Strom weg.

Das Gute daran war aber, dass die Temperatur auf erträgliche 25°C abgekühlt ist.

Am Abend dann wieder alle gemeinsam ins Paladar "Tropical". Ich sage nur "sensationell". Unfassbarer Standard. Wie fast überall in einem schmalen Haus im 2. Stock. Super freundlich und sehr aufmerksam im Service. Damen wurde zuerst bedient, serviert wurde nach guter alter Schule von rechts. Es fehlte an nichts. Gemüsesuppe mit Einlage der Vorspeise, Salat und Fisch als Hauptspeise und ein Schoko-Dessert zum Dahinschmelzen. Nicht nur optisch raffiniert, sondern auch super lecker.

Dazu wurde Musik gespielt (wie übrigens überall). Diesmal eine Violine mit Begleitgittare. Das war großes Kino.

Obwohl ich grundsätzlich keine Musik zum Essen mag, denn es ist einfach zu laut und man kann sich kaum unterhalten.

Aber hier war ich echt begeistert, wie übrigens alle.

Anschließend ging es in Santiago de Cuba in ein Casa de la Trova. Wir hatten Karten für 22.00 Uhr. Dieses mal eine reine Frauen-Band. Der Funken wollte allerdings nicht so recht überspringen. Nicht mal Ingrid und Gert wollten tanzen.

Kurz vor Mitternacht waren wir dann zurück und Koste und ich haben auf dem Balkon noch bis 01.30 Uhr gequatscht. Was für ein geiler Tag am Ende :-)

Aber die Nacht wird kurz. 06.45 klingelt der Wecker. Cuba real XL eben ;-)


12.04. El Cobre - Bayamo und Camagüey, Provinz Granma

Heute laaaaange Fahrt mit dem Bus.

Zuerst Wallfahrtskirche Basilica del Cobre für die Schutzpatronin Kubas "Virgen de la Caridad del Cobre" (Cobre = Kupfer). Von Papst Benedikt XV 1916 zur Schutzpatronin erklärt.

Hier haben unter anderem viele erfolgreiche kubanische Sportler Devotionalien und Medaillen aus Dankbarkeit hinterlegt (Trikots, Baseball Bälle, Baseball Schläger, olympische Medaillen).

Weiterfahrt nach Bayamo, der Provinzhauptstadt von Granma. In der Hitze des Mittags kleine Stadtführung und Mittagspause im besten Hotel am Platz.

Es gibt kurz Internet. Allerdings nur für iPhones. Die Samsung/Android-Fraktion hat große Schwierigkeiten. Ich meine, die haben alle, aber mit den iPhones klappt es irgendwann und nur für kurze Zeit. Mit den Samsung keine Chance. Ich bin ratlos.

Anschließend fahren wir mit dem Bus bis in den späten Nachmittag hinein bis Camagüey. Dort stehen Bici-Taxis für uns bereit --> Fahrrad-Taxis.

Es weht eine leichte Brise, das Licht ist bereits "warm" und wir genießen die kurze Rundfahrt mit Zwischenstopps an verschiedenen Plätzen. Sehr entspannt.

Am Abend dann check-in unserem Casa Particular. Dieses Mal ist es eher ein Hostel mit genau 7 Zimmern, also passend für die ganze Gruppe.

Und Abendessen gibt es auch gleich dort, ebenso wie eine kleine Bar auf der Dachterrasse mit Blick über Camagüey. Sehr schön.

Bei einem Daiquirie Orange bzw. einem Pinha Collada lassen wir den Abend ausklingen. Ich habe abgeschaltet, meine Finger sind schon ziemlich gut verheilt. Ist das auch Cuba real? Ich denke schon. Trotz großer Probleme wirken alle Kubaner unglaublich entspannt. Das kann täuschen, aber es wirkt so.

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